Thiele, FDP: „Kleineren Fraktionen droht Verlust von Stimmrechten – SPD und CDU in Osnabrück sind ebenso verantwortlich“
„Die Pläne von SPD und CDU im Landtag, nach der Kommunalwahl das Auszählverfahren für die Ausschüsse in den Räten und Kreistagen zu ihren Gunsten zu verändern, offenbart ein fragwürdiges Demokratieverständnis. Die Bürgerinnen und Bürger haben die kleineren Fraktionen, auch die FDP, deutlich gestärkt. Wenn jetzt trotz des Zugewinns an Mandaten das Stimmrecht in den Ausschüssen genommen wird, entwertet die Große Koalition die Stimmen dieser Bürgerinnen und Bürger“, kritisiert FDP-Politiker Dr. Thomas Thiele die geplante Reform des Kommunalverfassungsgesetzes. Nach dem darin enthaltenen Wechsel des Zählverfahrens für kommunale Ausschüsse würden die Stimmrechte der kleineren Fraktionen auch in Osnabrück zukünftig wegfallen. Thiele ergänzt: „Wir erwarten, dass die Zusammensetzung der Ausschüsse weiter nach dem bisherigen Verfahren erfolgt. Dafür sollten auch die Abgeordneten der SPD und CDU in Osnabrück eintreten. Es widerspricht deutlich dem Gerechtigkeitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger, wenige Wochen nach der Kommunalwahl so mit ihren Stimmen umzugehen.“
Die Argumentation, man wolle die Arbeitsfähigkeit der Ausschüsse gewährleisten, löst bei Thiele nur Kopfschütteln aus. „Gerade in den Ausschüssen werden die Ratsbeschlüsse vorbereitet. Wenn da nur noch die großen Parteien abstimmen dürfen, werden sich die Diskussionen im Rat wiederfinden. Denn nur da hätten alle Parteien die Möglichkeit, zu allen Themen zu reden und auch abzustimmen. Das würde bedeuten, dass die Ratssitzungen deutlich länger dauern werden. Wenn die Wählerinnen und Wähler viele verschiedene Stimmen in die Parlamente wählen, muss man sich mit dieser Vielfalt auseinandersetzen, statt sie einzuschränken“, findet Thiele.