Gruppe FDP/UWG kritisiert Stadtbaurat: „Dieses Schneckentempo ist nicht auszuhalten“

Die Freien Demokraten wollen die Stadtmobilität vorantreiben.

„In Osnabrück hinken wir seit Jahren den veränderten Lebensgewohnheiten der Menschen hinterher.

Städte wie Zürich/Schweiz oder Enschede und Groningen/Niederlande haben Verkehrskonzepte entwickelt, deren Umsetzungen auch in vielen deutschen Großstädten angedacht werden. Mehrfach haben wir dazu die Fachverwaltung aufgefordert, sich diese Knowhow zu Eigen zu machen. Doch anstatt Visionen ändert sich hier mit dem grünen Stadtbaurat nichts oder höchstens unkoordiniert und in Trippelschritten.  In Osnabrück hakt es schon bei der Baustellenkoordination. Man hat den Eindruck, dass überall in Osnabrück die Straßen aufgerissen werden, ohne das die Baustellen aufeinander abgestimmt sind, kritisiert der Vorsitzende der Gruppe FDP/UWG im Osnabrücker Stadtrat, Dr. Thomas Thiele.

Thiele weiter: „Der renommierte Verkehrsexperte Martin Randelhoff hat uns bereits in 2018 seine Ideen einer Mobilitätsveränderung für Osnabrück vorgestellt.

Vorausschauend planen, langfristig erfolgreich und mobil bleiben, unter diesen Aspekten hat er zahlreiche Vorschläge unterbreitet, bei denen alle Verkehrsteilnehmer entsprechend ihrer Bedürfnisse Berücksichtigung finden.

Die Ergebnisse hatten wir auch Stadtbaurat Otte gespiegelt. Doch wie Randelhoff damals sagte: >Veränderungen scheitern meistens nicht an fehlenden Plänen, sondern an deren mangelhafter Umsetzung und fehlendem Willen<.

4 Jahre hat es gedauert, bis jetzt Randelhoff zu einem Mobilitätsforum der Stadt eingeladen wurde, um seine Vorstellungen eines Mobilitätswandels vorzustellen.

Im Mobilitätsforum hat Randelhoff in seiner zweiten These erkannt, dass der wirkmächtigste Hebel für die Verkehrswende bei den Stadt-Umland-Verkehren liegt. Diese richtige Analyse fordert aber einen Stadtbaurat, der auf Augenhöhe mit den Umlandgemeinden diese Stadt-Umland-Verkehre entwickelt. Bisher sehen wir hier keine Entwicklung, da der Stadtbaurat eine bemerkenswerte Überheblichkeit gegenüber den selbstständigen Umlandgemeinden und deren Interessen zeigt. Vielleicht sollte die Stadt Osnabrück Martin Randelhoff beauftragen, solche Entwicklungsgespräche durchzuführen.

Wir können nur hoffen, dass es nicht wieder 4 Jahre braucht, um die Trends verkehrspolitisch zu berücksichtigen, die sich seit langem in der Mobilität der Menschen abzeichnen, u.a. abnehmenden Führerschein- und Pkw-Besitz, abnehmende Pkw-Verfügbarkeit und -nutzung, mehr Multimobilität.

Wir brauchen ein engmaschiges Radwegnetz, eine starke ÖPNV-Achse, Verkehre vor der Stadt bündeln durch P+R Parkplätze und Zwischenformen zwischen privatem und öffentlichem Verkehr zur Anbindung peripherer Siedlungsteile. Stadtverträgliche Verkehre haben Priorität. Der Umstieg auf den ÖPNV gelingt nur, wenn er deutlich besser und bequemer ist als die Alternativen. Und mit einer Einbahnstraßenregelung auf dem Wallring könnten wir Emissionen deutlich senken und die Stadt staufreier machen.“